Das Heizen ist der mit Abstand größte Energieverbraucher im Privathaushalt. Etwa zwei Drittel des gesamten Endenergieeinsatzes privater Haushalte wird dafür aufgewandt.
Auch ohne Investition in neue Technik oder den Tausch des Wärmeerzeugers lässt sich viel Energie (und Heizkosten) einsparen:
Tipp 1: Die richtige Raumtemperatur wählen
Als Faustregel gilt: 1°C weniger Raumtemperatur spart 6 % Heizkosten. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus zum Beispiel kann man im Lauf eine Jahres durchaus 1000 kWh Heizenergie und damit gleichzeitig rund 80 Euro sparen, wenn man die standardmäßige Temperatur nur um ein einziges Grad absenkt. Als Wohlfühltemperatur reichen 20° in Aufenthaltsräumen in der Regel völlig aus; das entspricht bei den meisten Thermostatventilen etwa der Stellung “3”.
Übrigens: das Thermostatventil voll aufzudrehen führt nicht dazu, dass es umso schneller warm wird. Das heiße Wasser im Heizkörper hat immer die selbe Temperatur – bei einer höheren Einstellung wird also nur länger, nicht “kräftiger” geheizt.
Tipp 2: Fenster und Türen abdichten
Dichtungen an Fenstern und Türen altern, sie werden spröde oder verhärten und können so ihren Zweck nicht mehr richtig erfüllen. Die Wärmeverluste können erheblich sein. Durch die entstehende Zugluft muss die Raumtemperatur zudem meist höher eingestellt werden, um das gleiche Behaglichkeitsgefühl zu erzeugen, als es in einem Raum, in dem es nicht zieht, der Fall wäre.
Erste Abhilfe schaffen hier selbstklebende Dichtbänder, die in den Falz geklebt werden. Sie sind in jedem Baumarkt zu bekommen, kosten wenig und erfüllen ihren Zweck, verhindern Zugluft und Wärmeverlust. Das Anbringen ist einfach.
Wo es “richtig” zieht hilft zusätzlich ein Zugluftstopper, der unten am Fenster oder vor der Tür auf den Boden gelegt wird.
Als Dauerlösung bietet sich das Erneuern der Dichtungen an, was man allerdings in den meisten Fällen nicht selbst erledigen kann. Durch einen Fachbetrieb ist dies aber auch bei alten Fenstern problemlos möglich.
Defekte Teile der Fenstermechanik, können ebenfalls dazu führen, dass ein Fenster undicht wird, auch hier ist bei alten Fenstern eine Reparatur möglich.
Tipp 3: Nachts Rollläden und Vorhänge schließen
Rollläden sind ein kleines “Sparwunder”: sie verringern die Wärmestrahlung durch das Fenster nach draußen um bis zu 20%, wenn sie ganz geschlossen werden.
Vorhänge vor Fenstern, Türen, großen Glasflächen innen sind ebenfalls gut für Energieeinsparungen, wenn sie nachts vor die Fenster gezogen werden, sofern damit nicht gleichzeitig ein Heizkörper verdeckt wird.
Eingeschaltete Heizkörper müssen, damit sie richtig funktionieren, also ihre Wärme an den Raum abgeben können, immer frei sein. Der Abstand zu Möbeln sollte größer 30 cm sein. Heizkörperverkleidungen oder Abdeckungen sind oft schön anzuschauen, aber ebenfalls nicht empfehlenswert, wenn es um die Energieeffizienz geht.
Tipp 4: Richtig lüften
Ein Luftaustausch ist wichtig, er führt aber zwangsläuftig auch zu Energieverlusten, denn die warme Luft wird gegen kalte Luft ausgetauscht. Dieser Vorgang sollte so effektiv und schnell wie möglich stattfinden. Denn wenn wirklich “nur” die Luft ausgetauscht wird, alle Flächen jedoch ihre Temperatur behalten, merkt man schon nach wenigen Minuten nicht mehr, dass gelüftet wurde, obwohl die Luft tatsächlich frisch ist. Dies erreicht man nur mit Querlüften oder Stoßlüften: Fenster (idealerweise auf zwei Hausseiten gleichzeitig) für wenige Minuten ganz öffnen und dann wieder schließen, ungefähr 3-4 Mal am Tag.
Wer Fenster zum Lüften kippt, oder gar den ganzen Tag “auf Kipp” über einem eingeschalteten Heizkörper stehen lässt, bekommt kaum frische Luft aber heizt buchstäblich zum Fenster hinaus.
Tipp 5: Dämmen
Wo Heizkörper in Heizkörpernischen sitzen ist es immer sinnvoll, sofern es platzmäßig umsetzbar ist, hinter dem Heizkörper eine Dämmung anzubringen.
Im einfachsten Fall kann man einfach eine dickere Wellpappe anbringen, die man nach Belieben noch streichen oder übertapezieren kann, oder – besser – dünne Holzweichfaserplatten.
Luftdichte Reflexionsfolien oder Styropor dämmen zwar gut bzw. reflektieren die Wärme tatsächlich in den Raum, verhindern aber auch einen Feuchteaustausch mit der Wand. Die warme und feuchte Luft kommt jedoch hinter die Folie, dort kondensiert der Wasserdampf an der Wand und hinter der Folie entsteht Schimmel. Dies ist insofern nicht empfehlenswert.
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