Am 30. Januar findet die erste von drei für die nächsten Wochen geplanten Fahrrad-Demos in Gießen statt. Die Demos sollen einen laufenden BürgerInnen-Antrag bekräftigen, mit dem unter anderem die Einrichtung von autofreien Fahrrad-Spuren auf dem Anlagenring gefordert wird.
Die Umsetzung der in dem Antrag geforderten Maßnahmen würde Gießens autodominierte Innenstadt in eine fahrradfreundliche Zone umgestalten und wäre ein großer Schritt in Richtung der dringend nötigen Verkehrswende.
Nicht nur die inneren Fahrspuren des Anlagenrings sollen dabei für die ausschließliche Nutzung mit Fahrrädern reserviert werden, es sollen auch weitere Fahrradstraßen auf den Innenstadtachsen eingerichtet werden. Dies bedeutet dabei nicht, dass die betreffenden Straßen überhaupt nicht mehr mit Autos befahren werden dürften, jedoch würde Tempo und Durchgangsverkehr beschränkt und Radfahrende erhielten generelle Vorfahrt. Auch an den Kreuzungspunkten zwischen Rad- und Autostraßen soll der Radverkehr Vorrang erhalten.
Fahradfahrende könnten so auf schnelle, komfortable und vor allem sichere Art und Weise jeden Punkt in der Innenstadt erreichen. Es ist davon auszugehen, dass dies für viele Menschen eine Motivation wäre, für ihre täglichen Wege in Gießen deutlich häufiger das Fahrrad zu nutzen. Dies würde nicht nur das Klima sondern unmittelbar auch die autolärm- und abgasgeplagten Anwohner entlasten und Gießens Attraktivität erhöhen.
Perspektivisch könnten nach Planungen der Gießener Verkehrswende-Initiative weitere Fahrradstraßen im ganzen Stadtgebiet eingerichtet werden, um damit insbesondere die Uni-Standorte, Schulen und andere stark frequentierten Orte auf umweltfreundliche, zukünftsfähige Art zu verbinden.
Bereits Mitte Dezember hatte der BürgerInnen-Antrag (den nur Personen mit Hauptwohnsitz in Gießen zeichnen konnten) die mindestens benötigte Anzahl von 833 Unterschriften überschritten. Gemäß städtischer Bürgerbeteiligungssatzung bedeutet dies, dass das Stadtparlament sich in der “nächsten erreichbaren Sitzung” mit dem Antrag befassen muss.
Die Situation in unserer Kreisstadt betrifft auch die Menschen im Lumdatal. Und erst recht geht der Klimawandel uns alle etwas an, dem jedes Fahrrad mehr und jedes Auto weniger, das über Gießens Straßen rollt, etwas entgegensetzen kann.
Wir rufen daher zur Teilnahme an den Gießener Fahrraddemos auf, um dem BürgerInnen-Antrag durch so viele Menschen wie möglich Nachdruck zu verleihen. Schnapp Dir Dein Rad und los geht’s (mit ausreichend Abstand und Mund-Nasen-Schutz)!
30.01.2021, 13 Uhr – ab Pfarrgarten / Haupteingang Neustädter Tor
04.02.2021, 19 Uhr – Critical Mass-Fahrt ab Uni-Hauptgebäude
16.02.2021, 18 Uhr – ab Kirchenplatz
Wenn Dir die Förderung des Radverkehrs ein Anliegen ist und Du gerne an der Verbesserung der Rad-Infrastruktur auch im Lumdatal aktiv mitwirken möchtest, laden wir Dich außerdem herzlich ein, Dich unserem Arbeitskreis Verkehrswende anzuschließen.
Titelbild: Symbolfoto von Jedesto, CC BY-SA 4.0