Igel sind ebenso niedliche wie auch nützliche Gesellen – und sie brauchen unsere Hilfe, denn ihr natürlicher Lebensraum wird durch uns Menschen immer mehr eingeschränkt, während gleichzeitig auf unseren Straßen und vielfach auch in unseren Gärten immer mehr Gefahren auf die kleinen stacheligen Kerle lauern.
Mit folgenden Tipps kannst Du Deinen Garten igelfreundlich gestalten:
TIPP 1: Freier Eintritt für Igel
Wenn Dein Garten komplett umzäunt ist, können Igel nicht hinein gelagen – oder im schlimmsten Fall beim Versuch steckenbleiben. Wenn Du die stacheligen Gäste einladen möchtest, schaffe ihnen daher einen frei passierbaren Eingang, indem Du zum Beispiel eine Zaunlatte entfernst oder ein Stück über dem Boden absägst bzw. in Maschendraht- oder Doppelstabmattenzaun einen Durchschlupf am Boden schneidest, der mindestens 10 x 10 cm groß ist.
TIPP 2: Decke den Tisch für die Igel
Igel ernähren sich von Würmern, Raupen, Käfern, Engerlingen und ähnlichen Kleinlebewesen. In einem naturnahen Garten mit möglichst einheimischen Pflanzen sind diese in großer Zahl anzutreffen. Am besten sorgst Du insofern für einen reich gedeckten Igel-Tisch, indem Du Deinen Garten entsprechend gestaltest.
Solltest Du zufüttern wollen, beachte bitte, dass Igel reine Fleisch- bzw. Insektenfresser sind und kein Obst, Gemüse oder andere pflanzliche Nahrung vertragen. Du kannst ihnen ein hochwertiges, getreidefreies Katzenfutter anbieten, etwas gekochtes Ei bzw. ungewürztes Rührei oder Hackfleisch.
Sobald die ersten Fröste da sind, stelle die Fütterung bitte ein, um die Igel nicht durch das unnatürliche Nahrungsangebot vom nötigen Winterschlaf abzuhalten.
TIPP 3: Richte igelfreundliche Wasserstellen ein
An einem Gartenteich mit flach auslaufendem Rand können Igel sich gut und sicher mit Wasser versorgen. Eine standfeste, niedrige Schale, die man täglich mit frischem Wasser auffüllt und regelmäßig reinigt, erfüllt aber genauso gut ihren Zweck.
Aber Vorsicht: Igel vertragen keine Milch! Sie können den Milchzucker nicht verdauen und bekommen davon Durchfall, der im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen kann.
TIPP 4: Gestalte Deinen Garten igelsicher
Bitte verzichte auf den Einsatz von Chemie in Form von Kunstdünger, Schneckenkorn, Schädlingsbekämpfungsmittel und Co.
Auch Kulturschutznetze können Igeln gefährlich werden.
Eine weitere große Gefahr geht von Mährobotern aus, von denen Igel immer wieder furchbar verletzt oder sogar getötet werden. Wenn Du einen solchen in Deinem Garten verwendest, lasse ihn bitte nur bei Helligkeit arbeiten, wenn Igel wenig aktiv sind, keinesfalls in der Dämmerung oder nachts.
Kellerschächte, Gruben und ähnliches sollten unbedingt abgedeckt werden.
Teiche ohne flachen Uferbereich oder sonstige tiefere Wasserstellen sollten eine Ausstiegshilfe in Form eines Holzbrettes (idealerweise bringt man noch Querlatten an, wie bei einer Hühnerleiter) erhalten, über das sich Igel oder andere kleine Tiere in Seenot selbst retten können.
TIPP 5: Sorge für Unterschlupf zum Einigeln
Je nach Witterung halten Igel ab ca. Mitte Oktober/Anfang November bis April Winterschlaf. Du hilfst ihnen sehr, wenn Du ihnen ein behagliches und sicheres Plätzchen in Deinem Garten reservierst, in das sie sich einigeln können. Ideal geeignet ist eine möglichst etwas gegen Wind und Regen geschützte, ungestörte Ecke, in der Du einen Haufen aus Ästen, Reisig, Laub und ähnlichem aufschichtest und den Winter über nicht anrührst. Alternativ kannst Du auch ein fertiges Igelhäuschen kaufen oder selbst eines bauen. Im Internet finden sich viele Anleitungen dazu, zum Beispiel hier auf der Seite des NABU.
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